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Abitur in Coronazeiten Teil I

Wir freuen uns sehr, dass eine junge Frau, J. aus Hessen, sich dazu bereit erklärt hat, ihre Erfahrungen mit ihrem Abitur in Coronazeiten mit uns und euch zu teilen. Da ihr Text etwas länger geworden ist, haben wir uns dazu entschieden zwei Beiträge daraus zu machen. Viel Spaß beim Lesen, wünscht euch euer MINA-Team.

13. März, das Datum haben wir alle noch im Kopf! 6 Tage vor dem Beginn unserer Prüfung stand die Welt auf einmal auf dem Kopf. Wir mussten die Schule verlassen und sollten uns zu Hause auf die Prüfungen vorbereiten, damit unser Abitur, im Falle eines Coronaausbruchs trotzdem geschrieben werden kann. Abends wurden dann die kompletten Schulschließungen angekündigt.

Unklare Sachlage! Werden die Prüfungen wie geplant stattfinden? Werden sie verschoben oder gar abgesagt? Wir haben alle gezittert bis zum Tag vor der ersten Prüfung. Hatten wir alle umsonst gelernt? Uns gingen so viele Fragen durch den Kopf!

Dann kam am 18. März nachmittags die erlösende Nachricht. Hessen zog die Prüfungen durch. Wir konnten schreiben. Alles war ein bisschen wie in einer verkehrten Welt. Wir freuten uns, dass wir die Prüfungen schreiben konnten – das gab es wohl auch noch nie!

Die Prüfungen wurden in großen Räumen und teilweise mit aufgeteilten Kursen geschrieben. Die Fenster blieben offen, wir sollten uns warm anziehen. Toll, dachten wir. Vogelgezwitscher und dauerhaft frische Luft regt das Denken an. Es wird keine lärmenden Schüler*innen auf dem Pausenhof geben und wir werden ruhige Abiturprüfungen haben.

Das war leider Wunschdenken. Die Realität sah ganz anders aus. Auf der Baustelle nebenan wurde weitergearbeitet, es gab eine dauerhafte Lärmkulisse, die durch die offenen Fenster natürlich noch lauter gewirkt hat.

Wir alle waren aufgeregt. Natürlich auf Grund der Prüfungen, doch wir waren auch deshalb verunsichert, weil alles anders war als sonst. Wir konnten uns vorher nicht umarmen, uns nicht in der großen Gruppen Glück wünschen. Wir kamen an der Schule an und mussten sofort in unseren Raum, damit es keine Versammlungen vor der Schule gab. Wir sahen unsere Freund*innen nicht, es fehlte einfach ein großer Teil. Doch die vielen Schuljahre hatten uns zusammengeschweißt, da schafften wir auch noch die letzten Prüfungen, wenn auch anders als geplant. Wir zogen das durch!

Einen Vorteil hatten wir. Durch die Abstandsregelungen war es für jede Abiturient*in möglich, mehrere Tische aneinander zu stellen, so dass wir Platz hatten. Sehr viel Platz. Sogar unsere Notenblätter in Musik konnten wir komplett vor uns ausbreiten. Und dann waren die schriftlichen Prüfungen vorbei und wir konnten uns ein bisschen entspannen und uns freuen, dass alles, trotz Corona, stattfinden konnte.

Wenn du wissen willst, wie es im Erfarhrungsbericht von J. aus Hessen weitergeht, dann kannst du das nächste Woche Dienstag hier auf unserem MINA-Blog erfahren.

Einen schönen Tag wünscht dir dein MINA-Team