Heute könnt ihr den zweiten Teil von J. aus Hessen lesen, die über ihre Erfahrungen mit ihrem Abitur 2020 in Coronazeiten schreibt. Wenn ihr den ersten Teil noch nicht kennt, dann klickt einfach hier.
Doch dann rückten die mündlichen Prüfungen immer näher. Wir konnten uns aber lange und ausgiebig darauf vorbereiten. Es gab keine Ablenkungen, keine Versuchung, doch lieber an den See zu fahren. Wir hatten keinen Unterricht. Aber was gefehlt hat war definitiv der mündliche Austausch mit den Lehrer*innen. Zwar standen wir über E-Mail in Kontakt, aber geplant waren ursprünglich „Probeprüfungen“ im Unterricht sowie genaues Durchsprechen wie so eine Prüfung aussieht. Was die Aufgaben sein könnten Es sollten Aufgaben aus vorherigen Prüfungen durchgesprochen werden. Das alles hat am Ende gefehlt. Die Lehrer*innen gaben sich die größte Mühe uns darauf vorzubereiten, wie die Prüfung ablaufen wird. Aber eine partielle Ungewissheit wie es tatsächlich unter Coronabedingungen abläuft und damit mehr Angst und Nervosität blieben zurück.
Doch irgendwie haben wir auch das geschafft und am Ende können wir von uns behaupten, wir haben es durchgezogen und können stolz sein, die Prüfungen geschrieben zu haben. Wir haben tatsächlich mit dem besten Jahrgangs-Abiturschnitt, den es an der Schule seit 2005 gab, bestanden! Was können wir uns also mehr wünschen?
Allerdings ließ das nächste große Fragezeichen nicht lange auf sich warten. Was sollten wir statt des Abiballs machen? Denn in einem waren wir uns einig. Eine Feier wollten wir. Und diese wurde dann tatsächlich auch unter Coronabedingungen noch sehr schön. Kursintern, mit Abstand auf dem Schulhof und bei wechselnden Wetterbedingungen: mal schien die Sonne, dann wieder schüttete es. Es gab Musik und Reden. Natürlich war es nicht mit dem Abiball gleichzusetzen, aber wenigstens ein Ersatz. Ein würdiger Abschluss. Die Schule tat alles um unseren Abschluss trotz Corona zu etwas sehr Besonderem zu machen.
Die folgende neue, ungewohnte Zeit wird durch Corona nicht leichter. Große Feiern oder geplante Reisen sind nicht möglich. Alles muss klein gehalten werden und draußen und/oder mit Maske sein. Viele Pläne mussten komplett umgeschmissen werden. Viel Spaß geht dadurch einfach verloren. Das können wir auch nie wieder nachholen. Die Übergangszeit ist durch Corona einfach anders gewesen. Wer einen Auslandsaufenthalt geplant hatte, musste sich nun überlegen, was er stattdessen tut. Das Studium selbst findet größtenteils nur online statt. Die Coronazeit macht es uns nicht leicht. In einer neuen Stadt Freunde finden, wenn die Vorlesungen nur online sind, wenn die Unis zu sind. Es ist nicht leicht. Aber wir sind alle sicher, wir werden es schaffen. Wir haben unser Abitur unter solchen Bedingungen geschrieben, dann schaffen wir auch die Zeit danach.
Wir freuen uns sehr, das wir diesen Erfarhungsbericht von J. mit euch teilen konnten.
Bis zum nächsten Beitrag alles Gute, euer MINA-Team.